Von tierischen Lebensmitteln, über 2000 Badewannen und einer Fahrt nach Hamburg
Das Kolleg für Sozialpädagogik in Graz ist seit 2.2.2017 Ökolog-Schule. Es hat vorher schon auf etliche Maßnahmen, wie bspw. „Einsparen von Ressourcen“ und das „Reduzieren von Emissionen“, gesetzt sowie die Themen „Schulklima und Partizipation“ und „Gesunde Ernährung“ ernst genommen.
Da im Unterrichtsfach Gesundheit und Soziales (GSOZ) u.a. auch gekocht wird (vorzugsweise biologisch, regional, saisonal und oft auch rein pflanzlich), hat es sich ergeben, dass wir, wenn eine Klasse im September startet, im JUFA Leibnitz bei den sogenannten Kennenlerntagen, die „Veggie-Challenge“ durchführen.
Es werden die Schülerinnen und Schüler zuerst gefragt, ob sie dabei mitmachen wollen und ob es irgendwelche Allergien oder spezielle Essgewohnheiten gibt. Nach Abklärung dessen, bestellen wir bei der Küchenchefin für unsere drei Hauptessen, die wir dort einnehmen, rein pflanzliche Menüs.
Und nicht nur die Hauptgerichte, auch die Nachspeisen werden extra und mit viel Liebe für uns zubereitet. Die Studierenden können sich einerseits von der pflanzlichen Kost selbst überzeugen, und andererseits werden sie angehalten in Kleingruppen sich theoretisch mit dem Wasser- und CO2-Verbrauch tierischer Lebensmittel zu beschäftigen. Dafür teile ich, Michael Weber, Folder aus, die in Tabellen tierische Nahrungsmittel in Bezug auf Wasser- und CO2-Verbrauch je Kilo Lebensmittel ausweisen.
Die Schülerinnen und Schüler stellen in einem Plenum dann ihre Ergebnisse und Rechnungsschritte vor, ehe es zur Auflösung kommt. Im Schnitt werden für die 3 x 30 Hauptmahlzeiten 250.000 Liter Wasser verbraucht (= 2.083 Badewannen voll a 120 Liter) und 128.000g CO2Äquivalente, das entspricht einer Autofahrt mit einem Mittelklassewagen von Graz nach Hamburg, emittiert.
Die Ergebnisse machen natürlich nachdenklich und der eine oder die andere entschließt sich aufgrund dessen für den weiteren Lebensweg tatsächlich auf eine klimafreundliche Ernährung, und das ist nun einmal die pflanzenbasierte, zu setzten. Bewusstseinsbildung findet auf alle Fälle statt.
Und durch die gustatorisch und olfaktorisch bedingten Sinnesgenüsse, spricht die vegane Ernährung ohnehin viele Schülerinnen und Schüler positiv an. Zudem ist sie ja, wenn sie gut geplant und umgesetzt ist eine sehr gesunde Ernährung.
Bilder und Text
Michael Weber